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  • AutorenbildWalter Kreisl

Ich habe keine Zeit

In unsrer Berufswelt fällt häufig der Satz: „Ich habe keine Zeit.“ Doch eigentlich gibt es diesen Moment im Leben nicht, an dem ich keine Zeit habe. Der Satz ist also völlig unlogisch. Auch kann man Zeit nicht haben, sondern Zeit ist immer da. Dass man heute im Sport z. B. mit Zehntel von Sekunden, in der modernen Physik aber mit Millionstel von Sekunden rechnet, heißt nicht, dass wir die Zeit schärfer fassen und so Zeit gewinnen, sondern dieses rechnen ist der sicherste Weg, die wesenhafte Zeit zu verlieren, d. h. immer weniger Zeit zu „haben". Genauer gedacht: der wachsende Zeitverlust ist nicht durch dieses Rechnen mit der Zeit verursacht, sondern: dieses Rechnen mit der Zeit begann in dem Augenblick, da der Mensch, aufgrund der Beschleunigung der Lebenswelt, plötzlich in „Unruhe“ kam, dass er keine Zeit mehr hatte. Dieser Augenblick ist der Beginn der Neuzeit. Zeit gibt es eigentlich gar nicht. Zeit kommt in der Natur nicht vor. Das, was wir als Zeit bezeichnen, sind lediglich Bewegungen und Veränderungsprozesse in der Natur und im Kosmos, die zum Teil mit mathematischer Genauigkeit ablaufen. Diese Zeit vergeht auch nicht. Was vergeht, sind wir selbst.





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