Bei unserem letzten Treffen in der Räuberhöhle ist mir folgendes passiert: Eine Frau, die ich nicht kannte, ist auf mich zugekommen. Als sie schließlich mir direkt gegenüberstand stellte ich ihr die Frage, "ob sie denn auch zu uns gehört“? Ihre Antwort kam sehr spontan: „Nein, ich gehöre nirgendwo dazu“! Das ist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen. So oder so ähnliches hat jeder von uns schon einmal gehört - eine oberflächige, abgrenzende Aussage mit dem Ziel die "persönliche Freiheit" zu bewahren.
Doch Freiheit entsteht nicht durch Abgrenzung. Im Gegenteil, Freiheit kann nur durch Verbindung, durch Einheit geschaffen werden - auch wenn sich das zunächst widersprüchlich anhört. Genau genommen gibt es nichts das für sich alleine existiert - das nirgendwo dazugehört. So ist zum Beispiel ein Atom eine Einheit und gleichzeitig ein Teil von einem anderen Ganzen, einem Molekül. Ein Molekül ist ebenfalls eine Einheit, aber auch gleichzeitig ein Teil einer ganzen Zelle und die Zelle ist Teil eines ganzen Organismus…Wir haben es also immer mit einem Ganzen, das gleichzeitig Teil ist, zu tun. Nichts ist ausschließlich ein Teil oder ausschließlich ein Ganzes. Es gibt nichts, das „entweder oder wäre“. Deshalb müssen auch wir Menschen sowohl für unsere Ganzheit als auch für unser Teil sein einstehen - das ist die Grundstruktur der Evolution.
Ganz tief in unserem Bewusstsein sehnen wir uns nach dieser Einheit. Und so werden wir uns früher oder später auf die Suche nach unserem inneren Weg der Tiefe machen. Endlich angekommen, wird uns niemand fragen wo wir so lange gewesen sind und niemand wird uns fragen woher wir kommen. Dort hat uns niemand vermisst, weil wir schon immer da gewesen sind.
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